Tourenbericht Silberen, Senioren Tourengruppe

Tourenbericht Silbern vom 20. Juni 2018

von Cupic Marko

Bei Prachtswetter schlängelten sich 3 PWS mit LU-Kontrollschildern und 14 Teilnehmern an Bord die schmale Pragelpassstrasse hoch. Es wurde unterwegs gerätselt, ob Kaffee bereits am Start als Grundbedürfnis auftauche. Mitnichten! Durstlöscher-Produkte waren für die energiegeladene Gruppe an diesem warmen Tag eh vorteilhafter. So zogen wir um 9 Uhr los, über noch viehfreie, mit Frühlingsflora geschmückte Weiden. Richtung Chalberloch war die Landschaft dann mehr und mehr mit Platten durchsetzt: mal gespalten, gerillt oder glatt geschliffen. Wer weiss, ob tief unter uns unerforschte Teile des Höllloch-Systemes lagen!? Die Landschaft Richtung Twärenen zeigte sich dann urweltlich, einer Mondlandschaft gleich. Es wechselten sich Schneeflächen mit Karstflächen ab, auf denen Gämsen gut sichtbar waren.
Auf 2319m nach gut 3h Wanderzeit erwartete uns dann auf einem breiten Gipfelrücken ein grossartiger Rundblick: majestätische Massive wie Glärnisch, Tödi, Clariden (die Niklaus bestimmt nicht nur aus Distanz kennt) konkurrenzierten sich als Fotosujet, und der Blick Richtung Zürichsee gab markante Bauten der Grossstadt frei. Der Pilatus geriet nie ausser Sicht und die Muotataler Hausberge Forstberg und Druesberg zeigten sich als massive Felsfundamente. Es war einfach ein grossartiger Tag. Die Peakfinder-App geriet wegen Platzmangel für Buchstaben prompt in einen Gipfelstau.
Nach der Mittagspause ging‘s leichtfüssig, fast übermütig weiter. Die zahlreichen Schneefelder verleiteten zur Abkürzung. So zeigten die Teilnehmer ihr vielfältiges Repertoire: Von idealer Direkt-Gleitlinie über Rutschpartie mit anschliessender Stockdeformation zu Schneekontakt im Kurzhosen-Tenue war alles zu sehen. In knapp 2 h erreichten wir als kompakte Gruppe via Butzen den Pragelpass, wo wir dank der perfekten Planung von Niklaus genügend Zeit hatten, uns im 2017 neu umgebauten Restaurant verwöhnen zu lassen. Herzlichen Dank an den Tourenleiter Niklaus Dissler und den Fotografen Daniel Müller.


Irene Stadelmann